Studierende am HZT Berlin

Ein starkes Netzwerk für die berufliche Zukunft

In den beiden Masterstudiengängen Choreographie und Solo/Dance/Authorship studieren teils sehr erfahrene Künstler*innen. Viele von ihnen nutzen die Zeit im Masterstudium, um klarer erkennen und artikulieren zu können, was ihre künstlerische Arbeit im Kern ausmacht, und um ihre künstlerische Praxis weiterzuentwickeln. Im BA Studiengang Tanz, Kontext, Choreographie probieren sich Studierende erstmalig aus: in eigenen Projekten, als Tänzer*in, Choreograph*in oder in neu zu entdeckenden Bereichen. Weil am HZT Tanz, Choreographie und Performance als kollaborative Praxis verstanden wird, bilden sich aus den Studiengängen immer wieder Gruppen wie das Mineralwasser-Kollektiv oder das Kollektiv Suddenly. Daneben gibt es unter den Absolvent*innen viele projektbezogen zusammenarbeitende Teams, die auch international vernetzt bleiben.


Transkulturelle choreographische Praktiken

Mit Themen und Tänzen aus unterschiedlichen, teils eigenen kulturellen Herkünften setzten sich in den vergangenen Jahren mehrere HZT-Studierende künstlerisch auseinander. Bei der Übertragung ins Hier und Heute experimentieren sie mit Verfremdung, Überschreibung und In-Bezug-Setzen zu zeitgenössischen Tanzformen, unterschiedlichen Perspektiven und Verständnissen sowie digitalen Medien. So erforschte Luisa Fernanda Alfonso in ihrer Abschlussarbeit „Masterpiece“ im Studiengang MA Solo/Dance/Authorship die exzessive Performativität von Charaktertänzen wie dem mexikanischen Mariachi, die sich durch Hyperdramatik, Hypervirtuosität und Hypergeschlechtlichkeit auszeichnen. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Peter Rubel und umgeben von einem Ensemble aus verschiedenen Lautsprechern beschäftigte sich Luisa Fernanda Alfonso mit der Poetik des Auf- und Abbauens, der Wiederholung und Verwandlung bis hin zur Unterbrechung und zum Abbruch von Tänzen und Liedern, die versuchen, in Gleichklang und Dissonanz zu existieren.
 

Förderungen während des Studiums

Durch zusätzliche Fördergelder konnte Hannah Schillinger, Studentin des MA Choreographie, ihr Projekt „runners“ in Kooperation mit der Stiftung Reinbeckhallen in einer mehrwöchigen Probenphase entwickeln. Die Förderungen hatte sie selbst in Vorbereitung ihrer Masterarbeit beantragt. Dadurch war es Hannah Schillinger möglich, ein großes Team zusammenzustellen: Sie arbeitete mit Lichtdesigner Vito Walter, Gitarrist Alex Zampini und Kostümbildner Louis Schmitt sowie acht Tänzer*innen, darunter mehrere BA- und MA-Studierende des HZT, zusammen. Für ihr Abschlussprojekt in den 60 Meter langen Rheinbeckhallen platzierte Hannah Schillinger Tänzer*innen und Publikum in der langsam einbrechenden Dunkelheit als eine sich gemeinsam und gegenseitig bewegende Gruppe. Mit einem Fokus auf energetische Souveränität untersuchte „runners“, wie Energieniveaus und Strukturen aktiv und zugleich regenerativ moduliert und gestaltet werden können.
 

Erste Berufserfahrungen in der Berliner Tanz- und Performance-Szene

Der BA Student emeka ene gehört zu den HZT-Studierenden, die sich bereits während des Studiums in die Berliner Tanzszene vernetzen und damit einen Übergang in das spätere Berufsfeld vorbereiten. emeka ene studiert im Abschlussjahr des Bachelor-Programms „Tanz, Kontext, Choreographie“ und war Performer u. a. in „Dawn: A Musical on Reproduction“ der HZT-Absolventin Sheena McGrandles, und in der Drone-Doom-Metal-Konzert-Performance „DOOM“ von Layton Lachman & Samuel Hertz. 2021 arbeitete emeka ene mit der Choreographin und HZT-Absolventin Lee Méir für „safe&sound“, einem Ensemblestück, dem man, wie der Journalist Frank Weigand schrieb, „die flachen Hierarchien ansieht, die zu seiner Entstehung geführt haben – und gleichzeitig ein meisterhaft gebauter Raum der Möglichkeiten, in dem eine Gruppe entstehen kann, ohne dass sich dadurch Individualitäten auflösen“.