15 Jahre HZT für Berlin
Impressionen und Statements von HZT Alumni und Partner*innen
Diese Sammlung von Impressionen und Statements zum HZT Berlin begleitet im Jahr 2023 die Verhandlungen zu einem nächsten 10-Jahresvertrag des Zentrums. Im Rahmen eines zweijährigen partizipativen Entwicklungsprozesses wurden zusammen mit den Leitungen der beiden Trägerhochschulen HfS Ernst Busch und UdK Berlin sowie mit Vertreter*innen aus dem Netzwerk TanzRaumBerlin bisherige Erfahrungen, Studien und Evaluationen der Jahre ab 2012 ausgewertet. Die gemeinsam identifizierten Stärken und Schwächen des Zentrums ergeben Handlungsbedarfe hin zu einer notwendigen Stabilisierung der Strukturen sowie ein enormes Entwicklungspotential für die Zukunft des HZT Berlin.
Mit großem Dank an alle, die sich mit Ideen und Statements, mit künstlerischer und politischer Stimme für das HZT einsetzen.
Absolvent*innen des HZT
95% der Absolvent:innen bleiben im künstlerischen Feld aktiv
Fünf von bisher 22 international vergebenen Pina Bausch Jahres-Fellowships gingen an HZT Absolvent*innen; in den vergangenen acht Jahren gingen acht von 24 international vergebenen Residenzen (jeweils 8 Monate) am K3 Choreographischen Zentrum Tanzplan Hamburg an HZT Absolvent*innen. Bei der Tanzplattform Deutschland 2020 und 2022 waren fünf der ausgewählten Produktionen von HZT Alumni choreographiert. Als Tänzer:innen waren 2022 elf HZT Alumni in fünf Produktionen zu sehen.
Bei der Tanzplattform Deutschland 2022 sind zwei der dreizehn ausgewählten Produktionen von HZT Alumni choreographiert. Weitere acht HZT Alumni sind als Tänzer:innen und in anderen Funktionen wie Lichtdesign, Dramaturgie, Bühnenbild, Produktionsleitung an den Produktionen beteiligt. Der Erfolg des Gründungsgedankens des HZT – die Entwicklung von Lehre und Forschung in enger kooperativer Anbindung zum professionellen Berufsfeld – wird von einer 2020-21 durchgeführten Studie über den Verbleib der Absolvent*innen des HZT dokumentiert. Mehr als 95% der Absolvent:innen bleiben demnach beruflich im künstlerischen Feld aktiv.
Marijke Hoogenboom
Zürcher Hochschule der Künste, Direktorin Darstellende Künste und Film
„Ich habe, wie viele meiner Kolleg:innen, die Entwicklung des Zentrums mit großem Interesse verfolgt; die Akteur:innen des HZT (Leitende, Lehrende wie Alumni) sind zu einer wichtigen Stimme im Tanz und im Ausbildungsdiskurs geworden. Das HZT ist ein Pionier im europäischen Hochschulraum, seine Struktur ist weiterhin zukunftsweisend. Es gibt kaum ein Zentrum, das so viel Erfahrung, Initiative und Potenzial aufweist.“ Marijke Hoogenboom
Professor Sarah Whatley
Coventry University, Direktorin des Centre for Dance Research (C-DaRE)
„Das HZT Berlin gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch international als eine der führenden Institutionen für die Ausbildung einiger der aufregendsten, innovativsten und erfolgreichsten Tanz- künstler:innen und Choreograph:innen des 21. Jahrhunderts. Die Betonung auf ein Zusammenspiel zwischen kreativen und intellektuellen Untersuchungen ermöglicht es dem HZT und seinen Absol- vent:innen, einen bedeutenden Beitrag zur Tanz-Community zu leisten; dies wurde durch die exzellenten Lehrenden möglich, die kontinuierlich daran arbeiten, eine anspruchsvolle und ganzheitliche Ausbildung anzubieten.“ Sarah Whatley
Miriam Kongstad
HZT Alumna
Im Jahr 2020 wurde die Performance “Worker’s Choice” der HZT-Absolventin Miriam Kongstad von Dänemarks Nationalgalerie (SMK) erworben und in die dänische Nationalsammlung aufgenommen, die sowohl zeitgenössische als auch historische Kunstwerke dokumentiert. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil Miriam Kongstad die jüngste zeitgenössische Künstlerin ist, die in die Sammlung aufgenommen wurde, und auch, weil dies die erste choreographische Arbeit ist, die das Museum je erworben hat.
„Das Studium am HZT hat es mir nicht nur ermöglicht, eine professionelle Praxis als unabhängige Choreographin zu entwickeln, sondern hat auch die Untersuchung von Choreographie und Tanz als erweiterte Begriffe unterstützt. Ich arbeite jetzt vollzeit-freiberuflich als interdisziplinäre Künstlerin, die sowohl im Bereich der darstellenden als auch der bildenden Kunst auf internationaler Ebene tätig ist.” Miriam Kongstad
Dr. Kerstin Evert
Leitung K3 – Zentrum für Choreographie, Tanzplan Hamburg
„Das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz hat sich seit Beginn seines Bestehens aus meiner Sicht zu der Hochschuleinrichtung in Deutschland entwickelt, die mit Blick auf die Qualität und die künstlerische Innovationskraft der Studierenden maßgeblich zur Weiterentwicklung der Freien Szene Tanz/Choreographie nicht nur in Berlin, sondern deutschlandweit und darüber hinaus beiträgt und damit das Feld insgesamt in bedeutender Weise vorantreibt.“ Kerstin Evert
Annemie Vanackere
Intendantin und Geschäftsführerin HAU Hebbel am Ufer
„Das HZT ist der akademische Rückhalt der Berliner Theaterszene und eine ihrer herausragenden Ausbildungsstätten. Auf den Bühnen des HAU und bei Tanz im August sind so faszinierende Künstler:innenpersönlichkeiten und Absolvent:innen des HZT regelmäßig zu sehen wie Kat Válastur, Jasmin Ihraç, Tümay Kilincel, Dragana Bulut, Lee Meir, Kareth Schaffer, Lea Moro. Julian Weber und Sheena McGrandles, beide Absolvent:innen des HZT, sind dieses Jahr zwei von dreizehn Choreograf:innen, die zur Tanzplattform eingeladen wurden.“ Annemie Vanackere
Mateusz Szymanówka - Künstlerische Leitung Tanztage Berlin
Franziska Werner - Künstlerische Leitung Sophiensaele
„Sechzehn Jahre nach Beginn der Pilotphase kann man sich die Tanz- und Performance-Szene in Berlin und darüber hinaus ohne die HZT-Alumni und ihren Einfluss auf die institutionelle Landschaft der Stadt nicht mehr vorstellen. Die Choreograph*innen, die am HZT ihren Abschluss gemacht haben, machen etwa die Hälfte unseres jährlichen Festivals Tanztage Berlin aus, was ein klarer Beweis für die Qualität der Ausbildung ist, die in den drei Studiengängen am HZT angeboten wird.“ Mateusz Szymanówka, Franziska Werner
Susanne Triebel
HfMDK Frankfurt, 1. Sprecherin AK|T Ausbildungskonferenz Tanz
„Das HZT ist nicht nur maßgeblich an der Weiterentwicklung der Austausch- und Vermittlungsformate im Rahmen der Biennale Tanzausbildung beteiligt; durch das feine Gespür für aktuelle Diskurse öffnet es gleichzeitig relevante Themenfelder. So wurden zum Beispiel die Studierenden und Dozent*innen aller AK|T Institutionen auf Initiative des HZT für das Thema Inklusion sensibilisiert.“ Susanne Triebel
Magda Korsinsky - HZT Alumna
Gloria Reményi - taz, die Tageszeitung
„Mit „PATTERNS“ hat Magda Korsinsky eine leidenschaftliche, bewegende sowie choreographisch faszinierende „Partitur“ der Lebenswelt Schwarzer Frauen* auf die Bühne gebracht; einer Lebenswelt, die in der deutschen Theaterlandschaft noch immer zu wenig repräsentiert ist.” Gloria Reményi
„Das HZT hat mir als Bildende Künstlerin durch das umfassende Studium einen Einstieg in die Tanz- und Theaterwelt ermöglicht.“ Magda Korsinsky
Julian Weber
HZT Alumnus
HZT Absolvent Julian Weber erhielt 2015 den Berlin Art Prize. Er gründete NEW FEARS - eine Galerie für Tanz und Performance in Berlin Wedding. Seine Choreographie Allongé wurde zur Tanzplattform Deutschland 2022 eingeladen:
„Das HZT hat einen großen Beitrag geleistet zu meiner Formung als Künstler und eine notwendige Reibungsfläche geboten, die es mir erlaubt hat, mich in der freien Szene zu positionieren.“ Julian Weber
Kat Válastur - HZT Alumna
Sandra Luzina - Der Tagesspiegel Berlin
„Kat Válastur (…) die derzeit als eine der aufregendsten Choreografinnen der Berliner Tanzszene gilt (...) ist eine perfekte Botschafterin für die Berliner Szene.“ Sandra Luzina
“Was das HZT stark macht, ist die Öffnung eines Raums, um sich mit der Realität auseinanderzusetzen, etwas, das wir alle als Künstler:innen in jeder Institution erfahren sollten. Es war ein Raum, um als Performerin und als Kunstschaffende zu wachsen, die die Gesellschaft mitgestaltet und in ihr und als Teil von ihr arbeitet.” Kat Válastur
Raphael Hillebrand
HZT Alumnus
„Raphael Hillebrand ist Deutscher, aufgewachsen in Hongkong als Sohn eines afrikanischen Vaters und einer deutschen Mutter, ein Umstand, der noch heute Menschen zu Diskriminierungen verleitet. Das sei hier deshalb erwähnt, um seine Streitlust sowohl für einen aussagestarken zeitgenössischen Tanz wie auch für einen Urban Dance mit deutlicher Botschaft zu ehren: Diese Streitlust ist wichtig sowohl für die HipHop-Community als auch für die zeitgenössische Szene. Raphael Hillebrand hat dazu den Schritt über Grenzen gewagt und ein Studium am HZT Berlin absolviert, ohne je seine Breakdance-Herkunft zu leugnen. (…) Raphael Hillebrand ehren wir, weil er bei allem Charme und aller Offenheit ein Künstler durch und durch ist, der im Körper einen Motor erkennt, der die soziale Unwucht in unserer Gesellschaft nur durch Mut überwinden kann.“ Jurybegründung Deutscher Tanzpreis 2020: Auszeichnung an Raphael Hillebrand, HZT Alumnus für „herausragende künstlerische Entwicklungen im Tanz“.
Katharina Deparade
Der Tagesspiegel Berlin (Beilage UdK Rundgang)
„In den Uferstudios ist das Epizentrum des zeitgenössischen Tanzes in Berlin entstanden; und mittendrin das HZT. (…) 'Es geht darum, die Forschung in die Stadt zu tragen, Lehre für die Gesellschaft zu öffnen, anstatt sie als Laboratorium einer Universität zu isolieren.', sagt Nik Haffner, künstlerischer Direktor des HZT.“ Katharina Deparade
Marion Koch
Der Tagesspiegel Berlin
„Inzwischen wird das HZT in der Trägerschaft der Universität der Künste und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch geführt. (…) Die Studenten vertiefen nicht nur verschiedenste Tanztech- niken, sondern lernen auch, sie in Beziehung zu setzen, konzeptionell und interdisziplinär zu arbeiten und Tanz in einen philosophischen oder politischen Kontext zu setzen.“ Marion Koch
Das Netzwerk TanzRaumBerlin (TRB)
HZT ist bundesweit Leuchtturm für den Tanz
Das Netzwerk TanzRaumBerlin (TRB) kooperiert seit Gründung des Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT) und somit seit 15 Jahren mit dem Zentrum. Dieses einzigartige Modell einer vertraglichen Verankerung und aktiven Zusammenarbeit zwischen dem HZT mit seinen Studiengängen und dem Netzwerk TRB mit seinen Partnern der professionellen Tanzszene hat zur international beachteten Entwicklung des HZT Berlin beigetragen und es zu einem bundesweiten Leuchtturm für den Tanz gemacht.
Jacopo Lanteri
Gesamtkoordination und Künstlerisches Programm Tanzfabrik Berlin Bühne
„Mit vielen der HZT-Absolvent*innen arbeitet die Tanzfabrik kontinuierlich. Da die Tanzfabrik Berlin, u.a. durch das EU Netzwerk apap, international sehr gut vernetzt ist, können wir sagen, dass sich das HZT in nur 10 Jahren zu einer der wichtigsten Ausbildungsstätten für Choreographie nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit entwickelt hat und oft mit ähnlichen Einrichtungen mit einer viel längeren Geschichte verglichen wird.“ Jacopo Lanteri
Madeline Ritter
Bureau Ritter
„Als Mit-Initiatorin und Gründungsförderin des HZT verfolge ich seit Jahren die fantastische Entwicklung dieser außerordentlichen Ausbildungsinstitution. Das HZT war das ambitionierteste Projekt des Tanzplan Deutschland und ist in seiner Wirkung für die nationale und internationale Tanzlandschaft nicht hoch genug einzuschätzen.“
Madeline Ritter, Bureau Ritter, ehemals Projektleiterin Tanzplan Deutschland, Initiatorin nationaler Tanzförderprogramme wie Tanzfonds Erbe und TANZPAKT Stadt-Land-Bund und Vorsitzende des Beirats der Pina Bausch Foundation
Moritz Majce
Konzeptgruppe für ein Berliner Haus für Tanz und Choreographie
„Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Überlegungen für ein zukünftiges Berliner Haus für Tanz und Choreographie ist der Bereich Forschen, Lernen und Wissen. Dazu zählt die enge Kooperation mit Partnerinstitutionen aus wissenschaftlicher Forschung und Bildung. Das HZT ist die wichtigste Ausbildungseinrichtung für Tanz und Choreographie in Berlin und damit definitionsgemäß ein strategischer Hauptpartner.“ Moritz Majce
Matthias Mohr
Künstlerische Leitung Radialsystem Berlin
„Es ist kein Zufall, dass gerade dort wo wichtige Ausbildungsstätten für Choreographie und Tanz angesiedelt sind, besonders impulsgebende und lebhafte Tanzszenen agieren. So wirkt auch in Berlin das HZT als wichtiger Humus, Seismograf und Bezugspunkt für die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland und rückt die Stadt seit Jahren in den Fokus der internationalen Tanzszene. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Körper, mit seiner sozialen und politischen Verfasstheit, seiner Beziehung zur Umwelt und zu anderen Körpern ist dabei ein prägendes Charakteristikum. Am HZT entsteht Körperwissen im wahrsten Sinne, das weit über die Grenzen des Tanzes hinaus seine gesellschaftliche Wirkung entfaltet.“ Matthias Mohr
Daniel Kok
HZT Alumnus
Der HZT-Absolvent Daniel Kok arbeitet mit Pole Dance, Cheerleading, Bondage und anderen Performance-Aspekten. Er setzt sich mit der Figur des Trans-Individuums auseinander, untersucht die Politik des Publikums und Strategien für Queer Performance. Seine Arbeiten wurden in Asien, Europa, Australien und Nordamerika gezeigt, unter anderem auf der Biennale von Venedig, im Maxim Gorki Theater (Berlin), AsiaTOPA (Melbourne) und beim Festival/Tokyo. Seit 2018 ist er künstlerischer Leiter von Dance Nucleus (Singapur), einem Zentrum für künstlerische und kreative Entwicklung in der zeitgenössischen Performance.
„Für mich spielt eine Institution wie das HZT eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Künstler*innen, Produzierende, Denkende und verschiedene Praktiker*innen in der Kunstökologie zusammenzubringen, um zu kooperieren, die herausfordernden Fragen des Augenblicks zu überprüfen und Wege zu größerer Nachhaltigkeit zu finden.“Daniel Kok