Prof. Claire Cunningham

Einstein-Professorin

Claire Cunningham ist eine Performerin und Schöpferin multidisziplinärer Performances, deren Arbeit oft auf dem Studium und dem Gebrauch/Fehlgebrauch ihrer Krücken und der Erkundung des Potenzials ihrer eigenen spezifischen Körperlichkeit beruht, wobei sie traditionelle Tanztechniken (die für nicht behinderte Körper entwickelt wurden) bewusst ablehnt. Dies geht einher mit einem tiefen Interesse an der gelebten Erfahrung von Behinderung und ihren Auswirkungen nicht nur als Choreografin, sondern auch in Bezug auf gesellschaftliche Vorstellungen von Wissen, Wert, Verbindung und gegenseitiger Abhängigkeit.

Die sich selbst als behindert identifizierende Künstlerin wurde 2021 beim Deutschen Tanzpreis für ihre herausragende künstlerische Entwicklung im Tanz ausgezeichnet.  
Cunninghams Arbeit kombiniert mehrere Kunstformen und reicht von der intimen Solo-Show ME (Mobile/Evolution) (2009) bis zu dem großen Gruppenstück 12 für die Candoco Dance Company. Im Jahr 2014 schuf sie Give Me a Reason to Live, das vom Werk des mittelalterlichen niederländischen Malers Hieronymus Bosch und der Rolle von Obdachlosen/Crips in seinem Werk inspiriert ist, sowie die abendfüllende Show Guide Gods, die sich mit den Perspektiven der großen Glaubenstraditionen in Bezug auf das Thema Behinderung beschäftigt. 2016 kreierte sie das Duett The Way You Look (at me) Tonight mit dem Choreografen Jess Curtis. Das Stück wurde für die Tanzplattform 2018 in Deutschland ausgewählt und für einen Isadora Duncan Dance Award nominiert.

2019 hat Claire das Ensemblewerk Thank You Very Much beim Manchester International Festival uraufgeführt, das mit dem CATS Award für das beste Ensemble, den besten Sound und die beste Musik ausgezeichnet wurde, und wird im November 2024 ihr neues Solowerk Songs of the Wayfarer uraufführen.