Fr19.9.2518:00
Abschlussarbeit Uferstudios
BA Graduate Works

Sefa Okutan

Karakoncolos

„Karakoncolos“ ist ein Solo-Tanzstück, das Wut und Freude, Subversion und Verführung erforscht. Inspiriert von einem gestaltwandelnden Wesen aus der lazischen Kultur im Norden der Türkei, tritt der Karakoncolos in Zeiten großer Umbrüche hervor und fordert uns heraus, uns harten Realitäten zu stellen. Traditionell als Dämon betrachtet, nutze ich diese Figur, um das Publikum einzuladen, „Dämonisierung“ zu erleben, ein Phänomen, das zunehmend zur Rechtfertigung der Repression von Bewegungen wie Klimaaktivismus und Antifaschismus herangezogen wird.
Durch den Tanz mache ich sichtbar, wie Dämonisierung Teil des Widerstands gegen den Status quo ist, und zugleich feiere ich die Freude als Erholungsquelle in marginalisierten Communities, geprägt von meiner Verbindung zur Berliner Drag-Szene.
Das Stück nutzt somatische, improvisatorische und choreografische Methoden, um das Wesen und seine Schichten von menschlich/nicht-menschlich zu verkörpern, den Fall in den Anti-Fall zu verwandeln, mit dämonischer Verführung sowie Wut und Freude als Widerstand und als Motor von Identitätsbildung.

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EInfache Sprache

Karakoncolos ist ein Solo-Tanz.
Das Stück zeigt starke Gefühle: Wut und Freude.
Es spielt mit Regelbruch und Verführung.
Die Idee kommt von einem Wesen aus der Laz-Kultur im Norden der Türkei.
Das Wesen taucht in Zeiten großer Veränderung auf. Es zeigt harte Wahrheiten.
Viele nennen es einen „Dämon“.
Ich nutze diese Figur, um zu zeigen:
Gruppen werden oft als „böse“ dargestellt, um sie zu unterdrücken.
Zum Beispiel Klima-Aktivismus und Antifaschismus.
Im Tanz zeige ich: Dämonisierung kann Teil des Widerstands gegen den Status quo sein.
Freude gibt Kraft. Besonders für marginalisierte Communities.
Mich prägt die Drag-Szene in Berlin.
Ich arbeite somatisch, improvisiert und choreografiert.
Ich verkörpere das Wesen: teils menschlich, teils nicht-menschlich.
Ich mache aus dem Fallen eine neue Bewegung (ein Fall, der zum Aufrichten wird).
Das Stück erforscht Verführung, Wut und Freude als Widerstand und Identität.

Glossar:
Laz-Kultur: Kultur einer Minderheit im Norden der Türkei.
Dämonisierung: Menschen oder Gruppen werden als „böse“ dargestellt, damit man sie leichter unterdrücken kann.
somatisch: Arbeit mit Körperwahrnehmung.
 

Sefa Okutan ist ein*e in Berlin lebende Performancekünstler*in und Tänzer*in, der*die sich auf verkörperten Protest und queere Mythen beruft. Durch Drag und Folklore, insbesondere den Gestaltwandler Karakoncolos, verwandelt Sefa Freude und Wut in somatische Rituale, in denen dämonisierte Körper zu Solidarität, Widerstand und Kollektivität werden. @sefayasefa
www.sefaokutan.de

Eintritt frei. Tickets können zehn Tage vor der Vorstellung gebucht werde.

Performance & Choreographie: Sefa Okutan
Mentoring: İrem Aydın, Frauke Havemann
Licht: Konstantin Wloch
Safety Instructor: Noah Rees
Produktion: Elena Polzer
Technik: Max Stelzl
Illustration & Graphics: Hassandra

 

Barrierefreiheit

Sitzplätze: Es stehen überwiegend Stühle zur Verfügung, bei Bedarf können Kissen bereitgestellt werden.
Bühne: Vollständig abgedunkelte Bühne mit einer eher beängstigenden Atmosphäre.
Dauer: 45 Minuten, keine Pause.
Es gibt keine sensorischen Reize.
Es wird eine starke perkussive Klanglandschaft mit kratzenden Geräuschen geben.
Es gibt keine Möglichkeit, sich auszuruhen, aber wenn sich Zuschauer*in unwohl fühlen, können sie die Vorstellung jederzeit verlassen. Ein erneuter Einlass ist leider nicht möglich.
Das Publikum ist eingeladen, zu klatschen, zu lachen und offen auf die Vorstellung zu reagieren – nur Gespräche sollten bitte bis nach der Vorstellung zurückgestellt werden.
Es wird gesprochener Text in englischer Sprache geben. Das Transkript und deutsche oder türkische Übersetzungen können auf Anfrage an der Abendkasse bereitgestellt werden.
Aufgrund fehlender finanzieller Mittel wird es keine Gebärdensprache und keine Audiobeschreibung geben.

Veranstaltungsort: Uferstudios | Studio 8 | Uferstr. 23 | 13357Berlin
BA