Bodies, un-protected
Internationale Programmreihe zu Körpern, Kunst und Schutz
„Bodies, un-protected“ wurde vom Mousonturm und der Kuratorin Sandra Noeth bereits vor dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie initiiert – einer Erfahrung, die die Frage danach, was unterschiedliche Körper brauchen, um als schützenswert zu gelten oder Schutz zu erfahren, in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft rückte. Zugleich machen die lange Geschichte von strukturellem Rassismus und Diskriminierung wie auch aktuelle Auseinandersetzungen um Sexismus, Kolonialismus und Ableismus die Dringlichkeit deutlich, den Schutz von Körpern über nationale und disziplinäre Grenzen hinweg zu verhandeln: Welche Körper sind (uns) schützenswert? Für welche Körper setzen wir uns als Einzelne und als Gemeinschaft ein? Welche Körper können in eigener Sache, mit ihren spezifischen Bedürfnissen und Forderungen in Erscheinung treten und nicht nur als Stellvertretende eines oft anonymen, stereotypisierten Kollektivs?
Zehn Monate (November 2021 bis Juli 2022) lang näherten sich internationale Künstler:innen und Expert:innen aus Politikwissenschaft, Migrationsforschung, Psychoanalyse und Philosophie den Verbindungen von Körpern, Ästhetik und gesellschaftspolitischem Handeln an und entwickelten gemeinsam künstlerische Arbeiten und Recherchen. Verankert in ihren spezifischen Lebens- und Arbeitsrealitäten untersuchten sie, wie der physische und symbolische Schutz, der rechtliche Status und die ethische Anerkennung von Körpern damit zusammenhängen, wie wir sie in Bilder, Worte, Erfahrungen oder Bewegungen übersetzen.
Zum Abschluss von „Bodies, un-protected“ werden die Ergebnisse des Prozesses am Mousonturm in einem fünftägigen Programm präsentiert. Ergänzt von Workshops, Gesprächen und Austauschformaten bietet das Forum die Möglichkeit, die ungleiche Verteilung von Schutz aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten: Fragen zu übergeben, Strategien und Praktiken zu erproben und unsere Wunden offenzuhalten, um von- und mit den Erfahrungen anderer zu lernen.